Dienstag, 9. Januar 2018

Rezension zu "Die Wächter der Aristeia" von Stephanie Drechsler

""Wisst ihr, woran mich das erinnert? Als man klein war und im Wald eine Bude gebaut hat", lächelte Chris. "Wird ja auch eine Bude", lachte Mart, "´ne ziemlich große Bude.""

Inhalt:
Die junge Journalistin Tara macht mit ihrer Großmutter Urlaub auf einem Campingplatz, als dieser von Zombies angegriffen wird. Tara muss schnell flüchten. Einige Zeit streift sie allein durch die Gegend mit dem Ziel einen Flughafen zu erreichen um von dort aus nach Berlin zurückzufliegen. Auf dem Weg trifft sie auf eine Gruppe anderer Überlebender und schließt sich ihnen an. Gemeinsam machen sie sich auf einen gefährlichen Weg zu einer Fluchtstätte in der Hoffnung dort Sicherheit zu erlangen. Doch als sie mehrmals enttäuscht wurden, entschließen sie sich dazu, sich selbst Sicherheit zu schaffen und einen eigenen Staat zu gründen. Dies bringt aber einige Probleme mit sich, die sie lösen müssen.






Cover:
Das Cover gefällt mit sehr gut. Man sieht die Protagonistin Tara mit ihrem Tattoo und den Köcher mit Pfeilen auf dem Rücken. Ich mag den Zeichenstil und außerdem finde ich es schön, dass dennoch Spielraum für die eigene Fantasie zu ihrem Aussehen vorhanden ist.

Meine Meinung:
Der Einstieg in das Buch ist mir etwas schwer gefallen, ich musste mich erst an den Schreibstil gewöhnen und in die Geschichte hineinfinden. Das Buch hat einen auktorialen Erzähler, womit ich mich persönlich immer etwas schwer tue. Aber nach ein paar Seiten war ich drin. Später fand ich ihren Schreibstil wirklich angenehm, es lässt sich leicht lesen und die Autorin hat ein Talent dafür, Dinge zu beschreiben. Ich hab mich so gefühlt, als wäre ich selbst Teil der Geschichte!

Der erste Teil des Buches handelt hauptsächlich von der Zombieapokalypse, seine Auswirkungen und die Flucht der kleinen Gruppe vor dieser. Auf dem Weg zur Fluchtstätte werden sie häufiger von den "Beißern" angegriffen und müssen sich gegen sie verteidigen. Tara versucht mit alldem klar zu kommen, denn sie ist als Einzige in der Gruppe nicht auf diese Situation vorbereitet gewesen. Zusätzlich vermisst sie ihre Familie, insbesondere ihren Bruder, von dem sie nicht weiß, was mit ihm passiert ist. Dieser Teil ist vollgeladen mit Spannung, da man nie weiß, was als nächstes passieren wird, ob sie alle die Zombieangriffe überleben und wann sie endlich in Sicherheit kommen. 

Zwei aus der Gruppe, Lena und Jens, sind sehr intelligent und unterhalten sich auf dem Weg häufig über philosophisches, was immer sehr interessant war und im späteren Verlauf des Buches teils auch noch eine Rolle spielt. Das hat die Autorin sehr geschickt hinbekommen.

"Keiner versuchte ihn zu trösten. Für so was gab es einfach keine tröstenden Worte, die Sinn machten, dachte Tara."

Im zweiten Teil geht es schließlich um den Aufbau eines eigenen Staates und die damit verbundenen Probleme und Konfliktlösungen. Dieser Teil war durchaus auch spannend, aber auf eine andere Art. Es geht weniger darum, die Zombieangriffe zu überleben, sondern mehr darum, allen Leuten möglichst viel und schnell Sicherheit gewähren zu können. Es ist spannend und interessant zu lesen, auf welche Art und Weise und in welcher Geschwindigkeit der Staat aufgebaut wird. Alle Schritte sind dabei logisch durchdacht und machen Sinn. Hierzu nutzt die Autorin einige "Weisheiten" von Philosophen wie Kant und Sokrates, die auch in Argumentationen, besonders wieder von Jens und Lena, angebracht werden. Insgesamt ist es wirklich sehr gut recherchiert. 

Gerade die Diskussionen über die Handhabung bestimmter Dinge, wie z.B. Tierhaltung haben mir sehr gut gefallen. Auch die Reden fand ich toll.

Die Liebe hat natürlich auch eine Rolle gespielt, größtenteils hat mir das auch sehr gefallen. Es hat gut in die Geschichte reingepasst, doch als es dann eine Krise gab, hat es mich schon etwas genervt und ich habe öfters die Augen über die Protagonistin verdreht.

"Der Schwindel überkam sie, und ein Feuerwerk explodierte in jeder Zelle ihres Körpers. Er war ihrs, für alle Zeit."

Die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich, ergeben aber ein sehr gutes Team.
Die Protagonistin versucht sich von alldem nicht unterkriegen zu lassen und kämpft sich tapfer durch die Geschichte. Sie ist aber auch recht emotional, was mich manchmal etwas gestört hat. Bei einer Situation wollte ich sie am liebsten schütteln und ihr sagen, dass sie sich mal zusammenreißen soll. Aber so hat jeder Charakter seine Macken und das ist auch ok so. 

Interessant fand ich auch, dass sie Vegetarierin ist. Ich bin selbst Vegetarierin und habe mich schon öfter gefragt, wie ich damit umgehen würde, wenn ich Tiere essen muss, um zu überleben. Die Autorin hat das schön thematisiert!

"Es war eine unheimliche Einsamkeit. Das Leben hatte hier schon lange aufgehört."

Adrian hat mir auch sehr gefallen, er ist der Beschützer-Typ und die Beziehung zwischen ihm und Tara fand ich sehr angenehm.
Einige Charaktere haben einen schönen Sinn für Humor, was mich öfter zum Schmunzeln gebracht hat.

Bewundernswert fand ich vor allem die Entwicklung der Charaktere, die nicht bei allen nur positiv war. 

Fazit: Das Buch war mein erstes über Zombies und es hat mich ganz und gar nicht enttäuscht! Eine grandiose Idee, die auch fantastisch umgesetzt wurde. Klare Leseempfehlung von mir!






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