Dienstag, 6. März 2018

Rezension zu "Berühre mich. nicht" von Laura Kneidl


 "Ich habe keine Angst. Die Angst ist nicht real!" - Inneres Mantra von Sage 

"Mein Innerstes vibrierte nervös, aber ich musste der Sache eine Chance geben. Andernfalls würde meine Angst gewinnen, und ich durfte nicht zulassen, dass meine Vergangenheit meine Zukunft boykottierte."


Inhalt:
Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts - kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint. Und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt das ihr Herz gefährlich schneller schlagen ... (Quelle: amazon)

Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist mal etwas anderes als ein Paar, wie man es oft bei New Adult Büchern hat. Die Schrift ist sehr hübsch und das Rautenmuster gefällt mir in Kombination mit den hübschen Blumen richtig gut.

Meine Meinung:
Ich bin immer skeptisch bei gehypden Büchern und versuche, mit nicht allzu hohen Erwartungen an das Buch ranzugehen, denn dann ist die Chance sehr groß, dass man enttäuscht wird. Bei diesem Buch wusste ich nicht so genau, was mich erwartet, da ich mir vorher keine Rezensionen durchgelesen und den Klappentext nur überflogen habe. Und ich wurde überrascht.

Sage ist eine sehr spezielle Protagonistin, denn sie hat soziale Ängste. Sie ist am liebsten alleine, mag keine Partys und andere größere Menschenansammlungen und scheut Berührungen durch andere. Dennoch findet sie recht schnell eine Freundin: April - durch sie beginnt Sages und Lucas Geschichte.


"Meine Angstzustände glichen einer Partie russischen Roulettes, begleitet von dem Glauben, dass jeder Moment der letzte sein könnte. Die Nerven waren zum Zerreißen gespannt."

Sages Handlungen und Gedanken sind für mich gut nachvollziehbar, ich kann mich gut mit ihr identifizieren. Sie ist ein sehr liebevoller und treuer Charakter, der mir sehr ans Herz gewachsen ist. Ihre Vergangenheit wird im Laufe der Geschichte immer näher beleuchtet und aufgedeckt. Sages Entwicklungen sind sehr langsam und es gibt auch immer mal wieder einen Rückschritt, aber das ist bei so einem Trauma vollkommen normal und macht die Geschichte authentisch.
Luca ist mir ebenfalls sehr ans Herz gewachsen. Anfangs wirkt er wie ein Bad-Boy, aber man entdeckt schnell, dass hinter der harten Schale ein weicher Kern steckt und lernt auch seine verletzliche Seite kennen. Er studiert Bibliothekswesen und ist ein absoluter Buch- und Listennerd, was ihn umso sympathischer macht. Seine Liebsten bedeuten ihm alles und so tut er auch alles für sie. 
April ist eine sehr verlässliche und liebevolle Person und daher eine sehr gute Freundin für Sage. Die beiden harmonieren sehr gut zusammen.


"Luca und ich? Niemals. (...) Jemand, der gerade erst anfing, für einen Marathon zu trainieren, rannte auch nicht gleich vierzig Meilen. Zuerst kamen fünf, dann zehn, dann fünfzehn und, wenn man ausdauernd genug war, erreichte man vielleicht irgendwann einmal die vierzig Meilen. Luca war die Fünfzigmeilenmarke."

Sages und Lucas Geschichte ist sehr emotional und absolut herzzereißend. Ich habe die ganze Zeit über gehofft, dass schnell alles gut wird für Sage. Man steckt in einem Gefühlschaos aus Liebe, Bauchkribbeln, Wut, Trauer und Angst.

Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht von Sage erzählt, was sinnvoll ist, da man ihre Gefühls-und Gedankenwelt sowie ihre Ängste sehr gut kennenlernt. Allerdings hätte mich das ein oder andere Mal auch die Sicht von Luca sehr interessiert. Der Schreibstil ist sehr schön und fesselnd, ich hatte das Buch innerhalb von zwei Tagen durch.

„Wieso wollt ihr mir helfen? Wir kennen uns erst seit ein paar Wochen.“

„Seit wann wird Freundschaft durch Zeit definiert?“

Der Cliffhänger am Ende ist gemein und ich bin auch der Meinung, dass er etwas übertrieben ist. Aber ich möchte nicht spoilern. Ich kann den 2. Band kaum mehr abwarten, ich möchte unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht. 

Fazit:
Wow wow wow. Ich liebe das Buch! Die Charaktere sind mir allesamt ans Herz gewachsen und die Geschichte hat mich sehr berührt. Sie hat so viel Tiefgang und ist bis zur letzten Seite spannend. Unbedingt lesen!!



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